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Apple Music: Was passiert, wenn Abo ein Riesenerfolg wird? (Abschaffung Kauf-Musik)

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    Apple Music: Was passiert, wenn Abo ein Riesenerfolg wird? (Abschaffung Kauf-Musik)

    Es war ein sehr heißer Tag und im letzten Teil von "Apple Music (3. Teil: Connect, iCloud Mediathek, Kopierschutz)" hat Jörn auch aufgepasst als Betriebswirt und auch eine kurze politische Bewertung von Streaming-Angeboten und Monopolisierung gegeben. Ok es war ein heißer Tag, aber ein Aspekt fehlt dabei:

    Was passiert, wenn Abo ein Riesenerfolg wird? Wird man dann überhaupt noch Musik kaufen können?

    Also wenn ich ein Musikanbieter wäre, dann würde ich meine Top-Musik nur noch per Abo anbieten, weil da habe ich die maximale Kontrolle über die Verteilung und kann nach jeden Monat entscheiden: Hier nehm ich diesen Abo-Dienst heraus und stell es nur dort exklusiv zum Abo-Stream zur Verfügung.
    Wird es zukünftig von jeden großen Musik-Label ein eigenes Musik-Abo geben? Wieso sollen sich große Musik-Labels unter einen Abo-Anbieter unterordnen (wie Apple Music oder Spotify)? Man denken nur an das Fernsehen: Da gibt es bestimmte Fernsehserien auch nur über Netflix. So könnte das auch bei Musik werden – Wollen wir das?

    Insgesamt ist es erschreckend wie die Presse kaum Vergleiche vornimmt mit dem Medium Fernsehen. Insbesondere beim Kabelfernsehen kennen wir die Abo-Geschäftspraktiken: Da gibt es einen monatlichen Grundpreis mit einer bestimmte Anzahl von Kanälen und die Top-Fernseh-Kanäle gibt es nur per Zusatzabo, wobei man da mehrere Pakete buchen kann.

    Was passiert, wenn ein Musik-Label seine Top-Musik nur als Extra-Abo integrieren lässt in Apple Music und Spotify? Zur Zeit ist der Markt noch in einer Experimentierphase, aber in 2-3 Jahren werden die etablierten Vermarktungsstrategien des Abo-Fernsehen auf Abo-Musik angewendet werden. Und wenn dann einen nichts mehr gehört, dann steht man auf dem „Trockenen“: Also nur Internetradio oder man muss sich mit einem Billig-Abo-Dienst begnügen bei der es nur Uralt-Musik gibt. Aber diese hätte ich mir dann auch kaufen können (so ähnlich wie die Billig-Film-Abo-Dienste).

    Ein ganz anderes Thema was in der Presse gar nicht thematisiert wird: Hat man überhaupt Zeit und Lust jeden Monat auf neue "Perlen der Musik" zu lauern? Also für mich reicht es, wenn ich alle 2-3 Monate ein tolles neues Album kaufe. Dieses höre ich mir dann 1-2 Monate ganz oft in der Wiederholung an. Ich benötige nicht alle paar Stunden neue Musik.

    Was ich vermisse ist ein "Abo-Lite": Einfach mal drei Monate buchen wenn man ganz viel Lust hat neue Musik auszuprobieren und am Ende des "Abo-Lite" kommt eine Liste von Vorschlägen von Musik die man dauerhaft kaufen kann. Diese Liste soll dann gleich so ausgeknobelt sein wie es preisgünstig und praktisch ist zum kaufen: Also mal Kauf als Compilation, als Komplett-Album oder gar als "Individuelles iTunes-Album (wie eine Wiedergabeliste)“.

    Ich vertage oft den Kauf eines Einzeltitel im iTunes Store, weil seit dem "iTunes in the Cloud" ist iTunes sehr sperrig geworden mit der Verwaltung von Metadaten und das zusammenfügen mehrere Einzelkäufe aus unterschiedlichen Alben eines Künstler zu einem Album geht heute nicht mehr so leicht von der Hand wie früher. Als Workarround muss ich vor dem Kauf eines Einzeltitel mir alle möglichen Alben anschauen und dann entscheiden, aus welchen Album ich den Einzeltitel kaufe, damit dies später auch als Hauptalbum weitergenutzt werden kann. Diese Recherche hält auf und so sammeln sich bei mir Einzeltitel in der iTunes-Wunschliste als Arbeits-Rechercheauftrag. Spontan kaufe ich nur noch Komplett-Alben, das aber seltener als Einzeltitel. Um diesen Knoten zu lösen wäre es hilfreich, wenn der iTunes Store es anbieten würde einen bereits gekauften Einzeltitel umzutauschen mit einer anderen Album-Zugehörigkeit. Diese Änderungsfunktion-Albumzugehörigkeit fehlt.

    Insgesamt kann ich nur hoffen, dass Apple Music ein so großer Erfolg wird wie der iTunes Store, so dass die „Abo-Spielchen" der Musik-Anbieter nicht greifen werden. Apple hat bewiesen, dass es auf der Seite der User ist und dazu auch hart verhandeln kann. Spannend wird es werden, wenn Amazon die Bühne betreten wird mit einem ähnlichen Angebot.

    Apple wäre aber auf jeden Fall gut beraten auch parallel das kaufen von Musik zu verbessern. Das ist noch nicht das Ende der Geschichte des iTunes Store (siehe beispielhafte Ideen oben).

    In den Presse wird das kaufen von Musik oft als old school eingestuft. Dies ist aus meiner Sicht eine falsche Beobachtung, wie man am Vorbild der Film-Abo-Angeboten erkennen kann: Die Leute kaufen auch weiterhin Filme, weil die Top-Filme im Regelfall nicht im Basis-Abo-Dienst enthalten sind oder wie bei Amazon oft nur als zeitlich befristetes Stream-Angebot. Klar jetzt zur Markteinführung von Abo-Musik darf es diese Unterschiede nicht geben, aber auf die nächsten Jahre werden die etablierten Film-Abo-Preismodelle auch beim Musik-Abo zur Anwendung kommen.

    ocrho
    Zuletzt geändert von ocrho; 12.07.2015, 18:31. Grund: Rechtschreibung

    #2
    um sich darüber Gedanken zu machen ist es noch viel zu früh.

    Streaming und Musikabos sind z. Zt. im einstelligen Prozentbereich und bei dem Schnecken Internet in D wird das auch sicher noch 5-10 Jahre dauern bis es wirklich ein Massenprodukt wird.

    Stream Only wie bei Netflix und Co. kann ich mir noch nicht so recht vorstellen.
    QWallyTy
    Mac mini 2018 / iPhone 11 / iPad Air 4 / AW 6 LTE Nike / diverse Sonüsse

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      #3
      Kann so kommen, muss aber nicht.

      Trotzdem ist der von ocrho genannte Aspekt beachtenswert, die Musikindustrie wäre wieder an einem Punkt den sie mit Einführung des CD-Players und später -Rekorder als verloren gedacht hatte:
      der Besitz des hochwertigen "Quell-Materials" liegt wieder ausschließlich bei ihr.

      Beim Kunden kommt nur noch komprimierte Ware an über die er auch nicht frei verfügen kann.
      Zuletzt geändert von Gast; 12.07.2015, 11:55.

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        #4
        da die Musikindustrie aber flexibel wie eine Bahnschwelle ist merken die das sicher erst in 10 Jahren und bis dahin gibts dann sicher schon wieder nen anderen heissen scheiss.
        QWallyTy
        Mac mini 2018 / iPhone 11 / iPad Air 4 / AW 6 LTE Nike / diverse Sonüsse

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          #5
          Ich glaube das haben die sofort bemerkt.
          Ist m.A.n. einer der Gründe wenn nicht sogar DER Grund warum die sich so schnell auf das Streaming eingelassen haben.

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            #6
            QWallyTy geb ich hier recht, das ist wirklich noch viel zu früh.
            Streaming mag für uns bald normal sein, aber wir sind nicht die Masse. Die hat bis vor kurzem noch mehrheitlich CDs gekauft (das waren diese kleinen Scheiben ;) und laut "TheVerge" wurde erst 2014 mehr Digitale Musik verkauft als CDs (was für uns seit 10 Jahren schon normal ist)

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              #7
              Vielleicht führt das Streaming-Modell aber auch zum umgekehrten Effekt. Dass nämlich die Musikindustrie keinen Anreiz hat, Inhalte zu verknappen, sondern ganz im Gegenteil möglichst jedem unter die Nase zu halten.

              Denn wie werden die 10 Euro verteilt? Die Summe steht ja fest, aber die Verteilung variiert. Jedes Abspielen eines Songs wird einzeln abgerechnet. Wer viel abgespielt wird, bekommt viel Geld. Wer wenig abgespielt wird, bekommt wenig Geld. Bekannte Starts profitieren von ihrem Bekanntheitsgrad, ebenso die aktuellen Top-Hits, die jeder in Dauerschleife anhört.

              Die künstliche Verknappung macht hier keinen Sinn, weil nur der massenhafte Konsum zu hohen Einnahmen führt. Ich glaube nicht, dass Lady Gaga ein Interesse daran hat, in einem esoterischen "Premium-Abo" zu versauern, welches ein viel kleines Publikum hätte. Ich glaube nicht, dass der evtl. höhere Preis diesen Effekt wieder ausgleicht. Populäre Musik ist, anders als Filme, auf einen gewissen Hype angewiesen.

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                #8
                Kleiner Nachtrag: Die unschöne Zukunft kommt schneller als ich gedacht habe: Eben kam um 12:36 Uhr folgende Meldung von mactechnews.de - Apple-als-Musikvideo-Produzent

                Apple weiß also sehr genau, dass bei Abo-Streaming andere Marktgesetze gelten und man da auch schnell austauschbar wird oder vom Premium-Abo-Dienst auch schnell zum Basic-Abo-Dienst abrutschen kann, wenn man keine exklusiven Contend besitzt. Netflix ist damit das große Vorbild für Apple. Damit ist der Weg vorgezeichnet, dass wir zukünftig mehrere Abos parallel abschließen müssen oder uns den Komfort eines Gesamt-Abos nur gegen Aufpreis geben wird.
                Zuletzt geändert von ocrho; 12.07.2015, 16:21. Grund: Rechtschreibung

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                  #9
                  Hallo Jörn,

                  das ist interessanter Hinweis mit "...wie werden die 10 Euro verteilt?"

                  (a) Also wenn es sehr gerecht sein soll, dann müsste die Regel lauten: 10 Euro dividiert durch Gesamtzahl-abgespiele-Musik mal Pro-Künster-Anzahl-Abgespielte-Titel in einem Monat. Bei so einen Modell würden die Künstler profitieren die sehr oft in einen Monat wiederholt werden. Und wenn der User in diesen Monat wenig neue Musik erkunden wollte, dann kann der Stückpreis sehr hoch liegen.

                  (b) Ich befürchte aber, es wird einen Festpreis pro Titel geben und dann greift die andere Logik mit Zusatz-Abo. Schade dass wir die Verträge der Abo-Musik-Dienste nicht kennen hinsichtlich wie schnell können die sich aus dem Streaming-Katalog zurückziehen und wie sieht das Abrechnungsmodell konkret aus?

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                    #10
                    Das Abrechnungsmodell ist: x Cents pro abgespielter Titel. Keine prozentuale Aufteilung der 10 Euro.

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                      #11
                      Die 10 Euro müssen auch dauerhaft reinkommen, sonst geht die Kalkulation nicht auf (nicht für Apple und schon gar nicht für die Musik-Industrie). Daher muss es möglichst unattraktiv sein, immer mal wieder nur Abonnent zu sein. Ziel sind dauerhafte Abos, deshalb sind die 3 Monate Test-Zeit imho auch sehr clever gewählt.

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                        #12
                        Ich kaufe seit 25 Jahren jeden Monat mindestens 1 Album - oft habe ich auch mehrere gekauft. Daraus resultiert, dass ich viele Alben nur 1-5 Mal gehört habe - wenige häufiger. Mir erscheint Streaming irgendwie sinnvoller. Meine AM Library wächst fast täglich an, weil ich von vielen Interpreten doch nicht alle Alben habe, neue entdeckt habe oder manche nicht kaufen würde, aber gern mal probehören. Es fällt mir aber noch schwer, mir vorzustellen, nur fürs Mieten zu bezahlen. Das Kaufen und besitzen ist anerzogen.

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                          #13
                          Probephase: pro abgespieltem Titel 0,2 US-Cent + 0,047 US-Cent an Musikverlag

                          danach: 71,5 Prozent der 9,99€ für Musiker und Labels
                          Rechteinhaber 5,80 Dollar
                          direkt an die Künstler 1,20 Dollar
                          spekulativ: 1,5 Cent je Download zusätzlich

                          Während Labels und Künstler bei zahlenden Nutzern einen Umsatzanteil von 71,5 Prozent erhalten, gibt's beim Gratisstream angeblich einen kleinen Fixbetrag.


                          Wer ab dem 30. Juni den kürzlich präsentierten Streamingdienst Apple Music abonniert , muss nach Ablauf der dreimonatigen Testphase 9,99 Euro pro Monat an Gebühren entrichten. Für den Familienaccount mit bis zu sechs Teilnehmern werden monatlich 14,99 Euro fällig.

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                            #14
                            Das heißt also, dass nur die Musiker, die ich auch höre was von meinen 10€ abbekommen? Davon abgesehen, dass die Künstler leider immer noch nur einen kleinen Anteil direkt bekommen...

                            Auf jeden Fall gerechter, als wenn die Rechteinhaber alles einstreichen und dann einen kleinen Teil nach ihrer eigenen Methode verteilen.
                            Wäre jetzt noch interessant zu wissen, wie das dann weitervertreibt wird. Wahrscheinlich werden die 5,80€ nicht einzeln betrachtet und verteilt sondern in einen großen Topf geworfen.
                            : iMac 27" Mid 2010 / MBP 15" Retina Mid 2012 / iPhone 7 Black / iPad Air Silver / iPod Nano 7th Gen / Apple Watch

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