Wie mittlerweile jeder mitbekommen hat, beglückt Apple seine Anwender am kommenden Dienstag mit einer neuen Keynote. Damit ist das Rennen um die beste Vorhersage eröffnet. Apple gibt in der Einladung stets ein paar Hinweise, um was es gehen könnte.
Diesmal ist es natürlich sehr einfach. Im Grunde hat Apple bereits alles verraten; die Keynote kann eigentlich abgesagt werden.

Die Farben der Einladung könnten nicht deutlicher sein. Es sind die Farben des Marketings rund um die M-Prozessoren. Auch der Glow-Effekt rund um das Apple-Logo wurde daran angelehnt.
Das simple, moderne, farbenfrohe und doch geheimnisvolle Logo der bisherigen M1-Prozessoren gehört zu einem der bemerkenswertesten Marketing-Coups der letzten paar Jahre. Es hebt sich ab von allen anderen Prozessor-Kampagnen von Intel oder AMD, die meist ein hässliches Chip-Gehäuse glorifizieren und sich untereinander zu sehr ähneln, als dass sie noch irgendeine Aufmerksamkeit erzeugen könnten.

Es ist typisch für Apple, mit den einzelnen Bestandteilen einer bekannten Kampagne zu spielen und diese neu zusammenzusetzen. Diesmal finden wir die Farben der Prozessor-Kampagne also in den neonfarbenen Apple-Logos der Keynote-Einladung.
Auch der Slogan »Peek Performance« greift die wichtigste Marketing-Botschaft der M-Prozessoren auf. Was war die wichtigste Marketing-Botschaft? Es war keineswegs die Effizienz der neuen Chips. Auch nicht die daraus resultierende Akkulaufzeit für die MacBooks. Sondern es war die Performance. Entsprechend zog die Presse mit: Die spektakuläre Akkulaufzeit aller aktueller MacBooks war dort meist nur ein sympathischer Nebenaspekt der Testberichte. Aber buchstäblich die Haare ausgerissen haben sich Redakteure wegen der Performance der Geräte.
Die Performance ist auch jener Aspekt, den Apple am einfachsten vorantreiben kann. Der M1 Pro verdoppelt die wesentlichen Schaltkreise des M1, und der M1 Max verdoppelt sie erneut. Das ist einfacher zu erreichen als die mühsamen Fortschritte bei der Akkulaufzeit. Die demnächst zu erwartenden Strukturbreiten von 3 Nanometern deuten ebenfalls in diese Richtung.
Interessant ist die Verwendung des Wortes »Peek« bei »Peek Performance«. Das Wort kann verschiedene Nuancen haben, bedeutet jedoch meist soviel wie »einen kurzen Blick erhaschen«, oder dass etwas »gerade so« sichtbar wurde. Es meint also einen Blick auf etwas, das noch nicht voll sichtbar ist und sich erst später in Gänze zeigt. Wichtig ist das Wortspiel mit »Peak«, also einem Maximum.
Vielleicht weist das lustige Rätsel hin auf Produkte oder Technologien, die zwar eingeführt, aber noch nicht komplett entfaltet wurden, und deren Entfaltung dann zu einem Maximum an Performance führt. Was könnte das sein?
Mac-TV hat zahlreiche Sendungen genau zu diesen Aspekt produziert. Nämlich über das Mysterium, dass ein Mac Pro eine ganz andere Architektur benötigt, als Apple sie mit den bisherigen M-Macs gezeigt hatte. Das betrifft sowohl die CPU als auch die GPU. Die verschiedenen Möglichkeiten haben wir in den Sendungen ausführlich dargelegt und abgewogen, also brauche ich es hier nicht zu wiederholen.
Was also liegt näher, als dass Apple uns ein erstes Produkt mit dieser neuen Architektur vorstellt? Das Wortspiel mit »Peak Performance« (also mit maximaler Performance) meint vermutlich nicht 10 Prozent mehr Leistung, sondern einen größeren Sprung. Das könnte der »kleine Mac Pro« sein, der seit einiger ein durch die Gerüchteküche schwirrt. Oder es könnte der große iMac sein, auf den viele mit Spannung warten.

Eins der Mysterien besteht darin, ob Apple eine noch größere Version des M-Prozessors vorstellt (»M1 Ultimate«), oder ob man mehrere M-Prozessoren kombinieren kann. Letzteres hätte Vorteile sowohl bei der Skalierung als auch bei der Konfigurierbarkeit, d.h. man könnte Intel-Workstations mit mehr als 32 Kernen Paroli bieten, und man könnte wieder einen preisgünstigeren Einstieg anbieten als der jetzige Mac Pro, der für viele Kunden einfach etwas zu monströs geraten ist.
Es wäre auch denkbar, dass wir diese Geschenke erst im Sommer auspacken dürfen und stattdessen die Enthüllung der M2-Prozessoren bewundern werden. Vielleicht rückt die gesamte Modellreihe eins nach oben: M2, M2 Pro, M2 Max. Für meine Ohren klingt das etwas schnell, weil die MacBook Pro gerade erst ihre Käufer fanden, die nicht begeistert sein werden, wenn sie schon nach wenigen Monaten nicht mehr das schnellste Modell besitzen. Aber der M1 (ohne Pro und Max) wäre definitiv reif für ein Upgrade.

Zwei Dinge finde ich persönlich noch wichtig. Erstens, es tut gut, wenn Apple wieder auftritt als Hersteller von »echten« Computern. Die Smartphone- und Tablet-Revolution war toll. Aber gegen einen echten Mac und seine mächtigen Werkzeuge ist auch das beste iPhone ziemlich oll. Es ist nur gerecht, wenn es auch für die Macs wieder in hohem Tempo und mit guter Laune vorwärts geht. Ich finde, das hat der Mac verdient.
Zweitens: All diese Gedanken sind pure Spekulation. Das ist zwar banal, wird aber im Web leicht vergessen. Denn sollte Apple nicht exakt das abliefern, was sich die Leute im Web und auf YouTube-Kanälen frei ausgedacht haben, dann erleben wir voraussichtlich ein lautes »Heulen und Zähneklappern«, und wir werden hören, dass Apple uns ganz bitter enttäuscht hat. Niemand wird sagen: »Hey, meine Vorhersage war falsch, aber darin besteht ja der Spaß!«
Auf diese Weise betrachtet ist mir ziemlich egal, was am Dienstag vorgestellt wird. Irgendwas Lustiges wird’s schon sein. Und darauf freue mich.
Mac-TV sendet am Dienstag wie immer ab 18 Uhr. Bis dahin!
Ein paar Sendungen zum Thema:
Apple Silicon 2022: Jetzt kommen die Desktops!
Die neue Mac-Ära: Der Mac zu neuen Höhen
M1 Max: Was bedeutet der neue Chip für zukünftige Macs?
Diesmal ist es natürlich sehr einfach. Im Grunde hat Apple bereits alles verraten; die Keynote kann eigentlich abgesagt werden.

Die Farben der Einladung könnten nicht deutlicher sein. Es sind die Farben des Marketings rund um die M-Prozessoren. Auch der Glow-Effekt rund um das Apple-Logo wurde daran angelehnt.
Das simple, moderne, farbenfrohe und doch geheimnisvolle Logo der bisherigen M1-Prozessoren gehört zu einem der bemerkenswertesten Marketing-Coups der letzten paar Jahre. Es hebt sich ab von allen anderen Prozessor-Kampagnen von Intel oder AMD, die meist ein hässliches Chip-Gehäuse glorifizieren und sich untereinander zu sehr ähneln, als dass sie noch irgendeine Aufmerksamkeit erzeugen könnten.

Es ist typisch für Apple, mit den einzelnen Bestandteilen einer bekannten Kampagne zu spielen und diese neu zusammenzusetzen. Diesmal finden wir die Farben der Prozessor-Kampagne also in den neonfarbenen Apple-Logos der Keynote-Einladung.
Auch der Slogan »Peek Performance« greift die wichtigste Marketing-Botschaft der M-Prozessoren auf. Was war die wichtigste Marketing-Botschaft? Es war keineswegs die Effizienz der neuen Chips. Auch nicht die daraus resultierende Akkulaufzeit für die MacBooks. Sondern es war die Performance. Entsprechend zog die Presse mit: Die spektakuläre Akkulaufzeit aller aktueller MacBooks war dort meist nur ein sympathischer Nebenaspekt der Testberichte. Aber buchstäblich die Haare ausgerissen haben sich Redakteure wegen der Performance der Geräte.
Die Performance ist auch jener Aspekt, den Apple am einfachsten vorantreiben kann. Der M1 Pro verdoppelt die wesentlichen Schaltkreise des M1, und der M1 Max verdoppelt sie erneut. Das ist einfacher zu erreichen als die mühsamen Fortschritte bei der Akkulaufzeit. Die demnächst zu erwartenden Strukturbreiten von 3 Nanometern deuten ebenfalls in diese Richtung.
Interessant ist die Verwendung des Wortes »Peek« bei »Peek Performance«. Das Wort kann verschiedene Nuancen haben, bedeutet jedoch meist soviel wie »einen kurzen Blick erhaschen«, oder dass etwas »gerade so« sichtbar wurde. Es meint also einen Blick auf etwas, das noch nicht voll sichtbar ist und sich erst später in Gänze zeigt. Wichtig ist das Wortspiel mit »Peak«, also einem Maximum.
Vielleicht weist das lustige Rätsel hin auf Produkte oder Technologien, die zwar eingeführt, aber noch nicht komplett entfaltet wurden, und deren Entfaltung dann zu einem Maximum an Performance führt. Was könnte das sein?
Mac-TV hat zahlreiche Sendungen genau zu diesen Aspekt produziert. Nämlich über das Mysterium, dass ein Mac Pro eine ganz andere Architektur benötigt, als Apple sie mit den bisherigen M-Macs gezeigt hatte. Das betrifft sowohl die CPU als auch die GPU. Die verschiedenen Möglichkeiten haben wir in den Sendungen ausführlich dargelegt und abgewogen, also brauche ich es hier nicht zu wiederholen.
Was also liegt näher, als dass Apple uns ein erstes Produkt mit dieser neuen Architektur vorstellt? Das Wortspiel mit »Peak Performance« (also mit maximaler Performance) meint vermutlich nicht 10 Prozent mehr Leistung, sondern einen größeren Sprung. Das könnte der »kleine Mac Pro« sein, der seit einiger ein durch die Gerüchteküche schwirrt. Oder es könnte der große iMac sein, auf den viele mit Spannung warten.

Eins der Mysterien besteht darin, ob Apple eine noch größere Version des M-Prozessors vorstellt (»M1 Ultimate«), oder ob man mehrere M-Prozessoren kombinieren kann. Letzteres hätte Vorteile sowohl bei der Skalierung als auch bei der Konfigurierbarkeit, d.h. man könnte Intel-Workstations mit mehr als 32 Kernen Paroli bieten, und man könnte wieder einen preisgünstigeren Einstieg anbieten als der jetzige Mac Pro, der für viele Kunden einfach etwas zu monströs geraten ist.
Es wäre auch denkbar, dass wir diese Geschenke erst im Sommer auspacken dürfen und stattdessen die Enthüllung der M2-Prozessoren bewundern werden. Vielleicht rückt die gesamte Modellreihe eins nach oben: M2, M2 Pro, M2 Max. Für meine Ohren klingt das etwas schnell, weil die MacBook Pro gerade erst ihre Käufer fanden, die nicht begeistert sein werden, wenn sie schon nach wenigen Monaten nicht mehr das schnellste Modell besitzen. Aber der M1 (ohne Pro und Max) wäre definitiv reif für ein Upgrade.

Zwei Dinge finde ich persönlich noch wichtig. Erstens, es tut gut, wenn Apple wieder auftritt als Hersteller von »echten« Computern. Die Smartphone- und Tablet-Revolution war toll. Aber gegen einen echten Mac und seine mächtigen Werkzeuge ist auch das beste iPhone ziemlich oll. Es ist nur gerecht, wenn es auch für die Macs wieder in hohem Tempo und mit guter Laune vorwärts geht. Ich finde, das hat der Mac verdient.
Zweitens: All diese Gedanken sind pure Spekulation. Das ist zwar banal, wird aber im Web leicht vergessen. Denn sollte Apple nicht exakt das abliefern, was sich die Leute im Web und auf YouTube-Kanälen frei ausgedacht haben, dann erleben wir voraussichtlich ein lautes »Heulen und Zähneklappern«, und wir werden hören, dass Apple uns ganz bitter enttäuscht hat. Niemand wird sagen: »Hey, meine Vorhersage war falsch, aber darin besteht ja der Spaß!«
Auf diese Weise betrachtet ist mir ziemlich egal, was am Dienstag vorgestellt wird. Irgendwas Lustiges wird’s schon sein. Und darauf freue mich.
Mac-TV sendet am Dienstag wie immer ab 18 Uhr. Bis dahin!
Ein paar Sendungen zum Thema:
Apple Silicon 2022: Jetzt kommen die Desktops!
Die neue Mac-Ära: Der Mac zu neuen Höhen
M1 Max: Was bedeutet der neue Chip für zukünftige Macs?
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