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Jörn kauft ein Windows-Laptop (Vorsicht, langer Text)

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    Jörn kauft ein Windows-Laptop (Vorsicht, langer Text)

    Diese Woche hatte ich die Gelegenheit, ein Windows-Laptop zu kaufen und einzurichten. Ich tat dies für einen Bekannten, der in Rumänien wohnt, und der mich dafür eingespannt hat.

    Das Laptop sollte möglichst günstig sein, aber dennoch eine zeitgemäße Rechenleistung bieten. Der Bildschirm sollte 15" oder größer sein, und der ganze Rest sollte einfach normal funktionieren: ohne Schnickschnack, aber auch ohne allzu große Flops.

    Ich habe ein Laptop um die 500 bis 600 Euro gesucht und wollte dann noch etwas Zubehör bestellen. Gekauft habe ich ein Gerät von Asus für 599 Euro, nachdem ein Gerät für 499 Euro zu schlecht war und zurückgegeben wurde.

    Dabei habe ich einige Beobachtungen gemacht, die ganz gut zu unserer Sendung vom letzten Sonntag passen, wo wir die Angebote von Apple und Dell verglichen haben.


    1. Das Preisniveau ist wirklich sehr niedrig, und man bekommt einzelne Features zu günstigen Preisen. Es ist aber dann oft nur dieses eine Feature, beispielsweise ein aktueller Prozessor, während andere Komponenten dann recht mäßig sind. Man muss zu Kompromissen bereit sein. Ein Rundum-Sorglos-Paket in dieser Preisklasse habe ich nicht gefunden. Man muss schon sehr genau hinsehen, was man bekommt.

    Ich habe mich vor allem für einen Core-i5-Prozessor entschieden, der Rest war mir dann mehr oder weniger schnuppe.

    In den Kaufhäusern stehen immer noch viele Laptops mit Pentium-Prozessoren. Selbst der Core-2-Duo-Prozessor ist eher selten, vor allem in diesem Preissegment.

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    2. Bei Apple gibt es immer ein solides Grundniveau, d.h. die restlichen Komponenten wie Netzwerke usw. sind immer auf dem aktuellen Stand, egal bei welchem Modell. Das habe ich vermisst.

    Ethernet mit 10/100/1000 MBit habe ich nirgends gefunden. Bei 100 MBit hört es auf. (Laptops für 700 Euro und mehr habe ich nicht überprüft, da sie für meinen Bekannten nicht in Frage kamen).

    Alltags-Technologien wie Bluetooth (für die kabellose Maus und das Keyboard) sind bei diesen PC-Laptops praktisch unbekannt. Als Apple-Kunde würde ich daran keinen Gedanken verschwenden, und wenn's ganz dumm kommt, mache ich eben das entsprechende Häkchen bei der Online-Konfiguration.

    Aber mein Punkt bei dieser Sache ist nicht, ob ich Bluetooth hätte bekommen können oder nicht, sondern dass diese Technologie bei den PCs einfach nicht so eine Rolle spielt. Es ist eher ein exotischer Zusatz. Und so ging es mir mit einigen weiteren Dingen.

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    3. Aber Bluetooth ist ein besonders gutes Beispiel. Ich wollte nämlich noch im hiesigen Saturn eine von mir selbst ausprobierte und für gut befundene Maus und Tastatur aussuchen. Dies sollte ein kleines Geschenk sein, und ich war durchaus bereit, Apple-Preise dafür zu bezahlen.

    Der Saturn hat ein Regal von gut und gerne 30 Metern Länge, je eins für Mäuse und eines für Tastaturen. Wenn man an einem Ende dieser Regale steht, sieht man das andere Ende als winzigen Punkt am Horizont. Die Auswahl ist einfach enorm. Als Apple-Kunde ist man ein ziemlich kärgliches Angebot gewohnt, insofern freute ich mich auf diese Odyssee und habe mir einen ganzen Nachmittag lang Zeit genommen (die Leitung im Studio funktionierte ja eh nicht, also hatte ich ein paar Stunden für mich).

    Das hätte ich mir sparen können.

    Auf 30 Metern fand ich eine einzige Bluetooth-Tastatur und zwei Bluetooth-Mäuse. Und diese hatten einen riesigen Sticker: "Designed for Mac!". Der Rest bestand aus Modellen mit Kabel oder mit einem kleinen USB-Dongle, der als Funkempfänger dient.

    Es gab noch weitere Bluetooth-Modelle, diese wurden aber mit dem Microsoft-Label verkauft und kamen für mich leider nicht in Frage. Man muss wissen, wann Schluss ist. Es waren meist lächerlich gebogene Ungetüme von Tastaturen, die teilweise einen halben Meter breit waren und aussahen wie eine Hügellandschaft. Sowas kann man einfach keinem Freund als Geschenk andrehen.

    Warum ist das interessant? Weil es exemplarisch zeigt, auf welchem technischen Stand die PC-Welt allgemein ist. Selbst sowas Triviales wie eine Bluetooth-Maus ist dort High-Tech (mit dem entsprechenden Preis). Stattdessen arbeiten alle mit einem Workaround, indem sie einen USB-Port verdongeln. Natürlich braucht das Ganze noch einen Treiber.

    Und so hat mein Freund nun a) das LOGITECH CONTROL CENTER auf dem Desktop (nur für die blöde Maus!), und b) gibt es auch die Systemsteuerung von Windows 7 dafür. Und da kann man nun schön herumkonfigurieren und Knöpfchen drücken.

    Beim Mac schalte ich die Maus ein, klicke ein paar Mal, damit sie aufwacht und schon ist die Maus im Betrieb. Ich habe keine doofe Software auf dem Desktop, und es gibt genau einen Ort, wie ich alles einstellen kann. Das Betriebssystem ist darauf vorbereitet. Ein hässlicher USB-Dongle hängt ebenfalls nicht aus meinem MacBook heraus.

    Und die Tastatur? Ach ja! Die braucht natürlich auch einen Dongle! Und eine CD, und einen Treiber und eine CONTROL CENTER SOFTWARE von Hersteller XY auf meinem Desktop.

    Naja, dafür habe ich immerhin 4,95 Euro bei Kauf des Laptops gespart, denn es beherrscht ohnehin kein Bluetooth.

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    4. Aber das alles wäre ja noch hinnehmbar gewesen, wenn die angebotenen Tastaturen wenigstens gut gewesen wären. Jede einzelne Tastatur, ohne Ausnahme, war eine Zumutung. Entweder mechanisch indiskutabel oder von der Form lächerlich. Manche dieser Tastaturen waren größer als mein Tisch!

    Ich weiß nicht, aus welchem Jahrzehnt diese Dinger stammen, aber hey, wir haben mittlerweile das Jahr 2010, wo alles flach und schick ist!

    Aber ich würde das gerne als "allgemeine Erkenntnis" einstufen, dass nämlich die PC-Welt einfach nicht an der vordersten Front der Technik mitspielt, jedenfalls nicht in den normalen Computerläden. Natürlich gab es mörderische High-Tech-Tastaturen, aber diese kosteten so viel wie Apples Bluettooth-Tastatur und Magic Mouse zusammen, und das sind sie nicht wert gewesen. Ich bin ja nicht blöd.

    Da wollte ich also zum nahe gelegenen Apple-Store aufbrechen und dort sehen, ob die Geräte auch mit Windows gut funktionieren, aber dann traf mich wie der Blitz die Erkenntnis, dass ich ja sowieso keine rumänischen Tasten bekommen würde. Also gab ich das Unternehmen an dieser Stelle erstmal auf.

    Aber es war mir eine gute Lehre. Apple bietet mir keine 427 Tastaturen an, sondern im Prinzip nur eine (in verschiedenen Varianten: mit Zahlenblock oder ohne, usw.), aber die ist genau nach meinem Geschmack. Sie ist mechanisch gut, sieht toll aus, funktioniert per Bluetooth und kostet auch nicht mehr als PC-Tastaturen -- sondern in vielen Fällen weniger. Mehr noch, die Apple-Qualität gibt es im PC-Lager gar nicht zu kaufen, egal zu welchem Preis. Jedenfalls nicht in den Frankfurter Innenstadt-Läden. Bei der Magic Mouse ist der Fall noch klarer. Zu diesem Preis findet man in der PC-Welt einfach nichts, was annähernd vergleichbar wäre.

    Oh Mann. Als ich nach Hause ging, war ich soooo froh über meine schöne Tastatur und Maus, und dass ich mit dem ganzen Krempel nichts zu tun habe. Apple packt einen ganz schön in Watte. Man merkt es erst, wenn man mal in einen PC-Laden geht. Wow. Man denkt immer, beim PC bekommt man jedes denkbare Produkt, und an jeder Ecke, und immer viel billiger. Aber das stimmt nicht.

    -------------


    5. Das Laptop entspricht ungefähr dem, Apple mit den G3-PowerBooks gebaut hat (das war, äh, in den 90ern). Natürlich alles aus Plastik (da kann man sich bei dem Preis auch nicht beschweren), ziemlich dick, aber insgesamt eigentlich okay. Ich bin damit ganz zufrieden. Es ist klar, dass es sich nicht mit einem MacBook oder MacBook Pro messen kann. Hat auch niemand erwartet.

    Das Trackpad ist in keiner Weise vergleichbar mit dem von Apple. Es ist sehr klein und reagiert nicht so zuverlässig. Es beherrscht aber immerhin Zwei-Finger-Gesten, etwa zum Scrollen einer Webseite.

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    6. Wenn nur Windows 7 ebenfalls Zwei-Finger-Gesten beherrschen würde. Ja, das wäre fein.

    Tut es aber nicht. Das heißt, manchmal schon. Manchmal auch nicht. Es ist nicht systemweit implementiert. Manche Windows-Fenster ermöglichen es, manche auch nicht.

    Bei manchen Dialogen scrollt man nicht das Fenster, sondern den Inhalt eines PopUp-Menüs. Beispielsweise, wenn sich in einem Fenster ein Haufen PopUp-Menüs befinden, und man scrollt mit dem Trackpad nach unten, dann verstellt sich der Inhalt eines dieser PopUp-Menüs, während das Fenster selbst nicht verändert wird. Dies ist jedenfalls bei einigen Windows-Systemeinstellungen so, die ich konfigurieren wollte.

    Manche Fenster reagieren auch überhaupt nicht.

    Das Ende vom Lied ist, dass man sich angewöhnt, die Funktion im Browser zu benutzen (aber bitte nur, wenn keine PopUp-Menüs angezeigt werden!), und für den Rest humpelt man zu Fuß zum Scrollbalken und kratzt diesen ein Stück nach unten.

    Oh Mann. Neben mir liegt die Magic Mouse und das neue Magic Trackpad. Kommentar überflüssig.

    Als Apple-Kunde gehe ich natürlich davon aus, dass triviale Funktionen wie Scrollen (!) systemweit und überall funktionieren. Und natürlich gehe ich davon aus, dass das Scrollen eines Fenster nicht nebenbei noch irgendwelche Menüs verstellt. Wohlgemerkt, ein Menü verstellt sich, obwohl man es überhaupt nicht geöffnet hatte.

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    7. Aber wozu habe ich die Maus gekauft? Da brauche ich das Trackpad ja gar nicht. Es ist übrigens eine Logitech-Maus, und nicht die billigste. Nachdem ich die Software dafür installiert und die üblichen fünf oder zehn Icons vom Desktop geräumt habe, die danach auf dem Desktop erschienen sind (dazu gleich mehr), probiere ich als erstes das Scrollen.

    Von Scrollen kann keine Rede sein. Eher von Humpeln. Oder von einer Fahrt über ein grobes Kopfsteinpflaster. Die Maus schubst den Fensterinhalt sozusagen "stückchenweise" nach oben oder unten. Man macht immer einen Sprung. Etwa so, als wenn man die Pfeiltasten der Tastatur verwenden würde. Das Scrollrad rastet dabei ein. Rums, rums, rums.

    Wie doof ist das denn, bitte? Tatsächlich gibt es ein Kontrollfeld dafür, wo man es einstellen kann. Man kann einstellen (und bitte, das habe ich nicht erfunden!), wie viele "Zeilen" die Maus pro "Sprung" überspringt. Die Default-Einstellung ist "3". Ich hüpfe also stets drei Zeilen rauf oder runter, wenn ich eine Webseite scrolle. Was hat das bitte mit "Scrollen" zu tun?

    Ich habe den Verdacht, dass die Maus einfach den Druck der Cursortasten simuliert. Wow.

    Aber man kann auch ein sanfteres Verhalten einstellen, aber irgendwie war dann alles sehr langsam und zäh.

    Ein Detail? Sicher. Gibt es bessere Mäuse? Natürlich! Aber dass ich überhaupt in der Lage bin, im Jahr 2010 eine solche Maus eines Markenherstellers (Logitech) aus dem Laden zu tragen, gibt tiefe Einblicke in den Zustand des PC-Marktes. Bei Apple wäre das absolut unvorstellbar.

    Apples Magic Mouse scrollt wunderbar leicht und präzise... mal schnell, mal ganz sachte... beherrscht Multi-Touch-Gesten, sieht toll aus, hat Bluetooth, und kostet 69 Euro.

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    8. Was ist mit Windows 7? Es wird so viel gelobt.

    Ich muss sagen, dass ich an keiner Stelle einen Wow-Effekt hatte. Ich fand die Aufteilung in Dokument-Ordner einerseits und "Libraries" andererseits eher verwirrend als hilfreich, und ich fand mich ständig in einer Situation des Herumsuchens und Stocherns im Gekröse des Systems. Ich gebe zu, dass ich nach zwei Tagen kein objektives Urteil fällen kann, aber das sind ja nur meine persönlichen Eindrücke und kein Testbericht.

    Microsoft kann mich gerne auf die Liste jener Kunden setzen, die Windows 7 mit einem Schulterzucken quittieren, was die reinen Funktionen angeht. Auch optisch fand ich es nicht besonders aufregend. Die durchsichtigen Fensterrahmen fand ich störend.

    Es vergehen keine drei Minuten, in denen nicht irgendwo eine Systemnachricht aufploppt. Die Anzahl der Hinweise und Dialoge, die einen völlig ungefragt ins Gesicht springen, ist einfach enorm.

    Es sind Dialoge mit viel Text. Dinge, um die man sich wirklich kümmern muss. "Tun Sie dies!", "Tun Sie jenes!". "Achtung! Updates wurden installiert! Klichen Sie hier um zu erfahren, welche das sind!". "Klicken Sie hier!", "Bestätigen Sie dort!". "Moment! Sind Sie auch ganz sicher? Wir sind es nämlich überhaupt nicht!"

    Der Wahnsinn.

    Übrigens habe ich am ersten Tag genau 49 Updates installiert.

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    9. Aber was mir wohl am meisten im Gedächtnis bleiben wird, ist die vorinstallierte Software.

    Vorab muss ich ein Missverständnis aufklären. Wenn man ein PC-Laptop kauft, nimmt man womöglich an, dass es einem gehört. Dies ist ein Irrtum. Es gehört dem Hersteller. Anders ist nicht zu erklären, warum er den gesamten Desktop und die Festplatte an irgendwelche Leute verkauft hat.

    Auf meinem Windows-Desktop befanden sich nach frischer Installation um die zwanzig (in Worten: zwanzig) Icons bzw. "Verweise". Auf meiner Festplatte waren noch 14 GB frei für mich (in Ziffern: 14).

    Was blieb mir also übrig, als diese ganze Scheiße zu löschen?

    Aber Obacht! Die Hälfte dieser Icons beginnen mit dem Namen des Laptop-Herstellers, und vielleicht brauche ich diese Programme, um bestimmte Funktionen des Geräts nutzen zu können. Soll ich diese nun löschen oder nicht?

    Die Namen der Icons sind ohne Aussage, etwa wie "ASUS SaveData" oder "ASUS PodCenter Plus" oder "ASUS Advantage Pro Premium Extra" oder "Asus BackupStore" oder "ASUS SuperControlAwsomeCenter". Die Namen habe ich zwar erfunden, weil das Laptop bereits nach Rumänien verschickt ist, aber so ungefähr lauteten die Bezeichnungen.

    Da gab es eine Software, die eine 3D-Grafik auf den Desktop projizierte, um anhand spektakulär animierter Schieberegler die Helligkeit des Monitors zu verändern. What the fuck? Wieso brauche ich diese Software? Das ist doch eine Systemfunktion von Windows? Oder etwa nicht? Also kann ich das löschen? Oder kann ich dann die Helligkeit nicht mehr einstellen? Was dann?

    Und so geht das die ganze Zeit. Ich habe mehr als einen Tag gebraucht, um wenigstens schäbige 100 GB freien Platz auf einer nagelneuen Festplatte zu bekommen. Danach musste ich aus Zeitgründen aufgeben.

    Einmal sprang mir ein Dialog ins Gesicht, ich solle jetzt sofort eine Sicherungskopie von Windows anlegen und dafür 4 DVDs bereit halten. Nanu? Ist denn keine Windows-DVD im Karton? Nein. Denn das hätte 0,04 Cent mehr gekostet, und wir wollten ja sparen.

    Die nächsten dreieinhalb Stunden rumpelte also das Laptop mit diesen vier DVDs vor sich hin. In dieser Zeit erschien alle zehn Minuten ein Fenster, ich möge den Computer jetzt sofort booten, weil Updates es erfordern. Mir standen die Schweißperlen auf der Stirn.

    Um aus diesen vier DVDs wieder ein lauffähiges System zu rekonstruieren, brauche ich womöglich eine weitere ASUS-Software, die ich vermutlich gelöscht habe. Keine Ahnung, ob das Laptop nun gefahrlos neu installiert werden kann oder nicht. Eine lumpige Windows-DVD im Karton des Geräts hätte mir diese Ungewissheit erspart, aber das war ich der Firma Asus nicht wert.

    Und übrigens, liebe Apple-Gemeinde, eine Software darf man nicht einfach so löschen. Man muss dazu eine ausdrücklich vorgesehene Deinstallier-Software von Windows benutzen. Na schön, wird man sich denken, dann benutzt man sie eben. Aber auf dem Desktop befinden sich nicht die Programme selbst, sondern nur Verknüpfungen (Aliase).

    Beispielsweise ist es mir nicht gelungen, die Trial-Version von Office zu löschen. Und ich bin durchaus schlau genug, um die Original-Datei einer Verknüpfung zu finden. Vielleicht waren die Office-Programme auch nicht wirklich installiert, sondern nur der Installer. Wie auch immer, es ist mir nicht gelungen, den Festplattenplatz dafür frei zu bekommen. Teilweise war ich auch einfach unsicher, ob eine Datei gefahrlos gelöscht werden kann, weil alles so ein Durcheinander war. Es ist nicht so wie beim Mac gewesen, wo die Programme einfach im Programme-Ordner liegen.

    Habe ich schon die zahlreichen Icons von Adobe erwähnt? Der gefürchtete Adobe-Updater hat sogar ein eigenes Icon in der unteren Statusleiste. Selbst eBay hatte ein Icon auf dem Desktop. Und eine Spiele-Webseite. Und eine Kette von Wi-Fi-Hotspots. Ich hätte mich nicht gewundert, ein Icon von Mac-TV zu finden.

    Wirklich, man kommt sich vor wie auf einem orientalischen Basar!

    Ich frage mich, wie ein Einsteiger oder ein Gelegenheits-Anwender mit dieser Flut an obskurer Software und Desktop-Icons zurecht kommen soll. Es verunsichert. Es ist verwirrend, unübersichtlich und hässlich. Außerdem unnütz.

    Zum Vergleich: Bei einem nagelneuen Mac gehört einem der Desktop ganz alleine. Die Festplatte wurde nicht an Dritte verkauft. Gelegentlich vorhandene Trial-Versionen von iWork usw. verstauen sich im Programme-Ordner und können ohne weiteres in den Müll verschoben werden.


    Warum ist dieser Punkt so wichtig für mich? Weil es zeigt, welchen Stellenwert die Kunden haben. Auf dem PC verschwendet offensichtlich niemand einen Gedanken daran, was für den Kunden gut wäre. Oder sind 20 blöde Icons und 10 GB freier Festplattenplatz etwa gut für den Kunden?

    Bei Apple hingegen geht es ausschließlich um den Kunden. Alles wird aus dem Weg geräumt, sogar die Bluetooth-Maus wird beim ersten Start eines Macs automatisch eingebunden. Der Desktop ist frei, die Festplatte ist leer. Im Dock warten die wichtigsten Programme, und wer Kunde von MobileMe ist, bekommt nach Eingabe des Passworts einen fix und fertig konfigurierten Computer, mit allen Emails, Adressen, Dashboard-Widgets, Einstellungen und so weiter. Das ist einfach ein grandioser Service, und man gewöhnt sich so schnell daran, dass man leicht vergisst, wie außergewöhnlich es nach PC-Maßstäben ist.

    Die ersten zehn Minuten im Leben eines neuen Mac-Anwenders sind einfach spektakulär.

    -------------


    10. Windows ist billig

    Das Laptop sollte nach Rumänien. Kein Problem, oder? Man hilft ja gerne.

    Also alles schön konfigurieren und als letzten Schritt dann die Sprache umstellen, und ab die Post!

    Richtig?

    Falsch. Beginnen wir mit dem ersten Schritt. Bei Windows wählt man zu Beginn die Sprache. Unter dem Fenster steht: "Die Sprache kann nicht nachträglich geändert werden". Rumänisch war nicht dabei.

    Tja. Also auf englisch. Danach sieht man weiter. Irgendwie wird es ja wohl eine rumänische Sprachfassung geben.

    Und die gibt es tatsächlich. Aber nur für "Windows Ultimate" und "Windows Enterprise". Nicht jedoch für "Windows Home Premium", welches ich bezahlt hatte.

    So ergaben sich zwei Möglichkeiten: Entweder ein Upgrade auf "Windows Ultimate". Das kostet erstaunliche 199 Euro. Oder ein Neukauf von "Windows Home Premium" vor Ort in Rumänien, falls es dort eine rumänische Fassung geben sollte. Kostet ebenfalls 199 Euro. (Plus die Fahrt nach Rumänien.)

    Wie man es dreht und wendet: Aus den 599 Euro für das Laptop werden 798 Euro, oder der Anwender hat alles in englischer Sprache.

    Zwar gibt es meines Wissens keine rumänische Sprachfassung für den Mac (allerdings lässt sich die Tastaturbelegung dafür umstellen), aber immerhin kann ich die installierten Sprachen nach Belieben wechseln. Wer weiß, vielleicht wäre ja russisch die passende Wahl, oder was die Leute in Rumänien in der Schule lernen.

    Wer (anders als ich) von vornherein weiß, dass er das rumänische Sprachpaket braucht, zahlt 398 Euro allein für Windows Ultimate.

    -------------


    11. Webcam

    Die bereits eingebaute Webcam hat sich als nicht sonderlich gut herausgestellt. Ich habe deswegen eine neue Webcam von Logitech angeschafft. Kostete nochmal 79 Euro und hängt jetzt hintem am Laptop-Deckel. Hingegen: Die beim Mac eingebaute Kamera ist so gut, dass das nicht nötig gewesen wäre. Wieder ein USB-Port weniger. Drei Ports sind schon weg (Maus, Tastatur, Webcam). Kein Wunder, dass PCs meist mehr USB-Ports haben als Macs.

    -------------


    12. Fazit

    Ein Macbook startet derzeit bei 1015,- Euro. Das war zu viel für das schmale Budget. Es ist einfach eine Tatsache, dass sich nicht jeder einen Mac leisten kann oder will. In diesem Fall war es nicht drin.

    Auf der anderen Seite ist das PC-Laptop mit allem Zubehör doch ein ziemlicher Haufen an Workarounds und Kompromissen geworden. Das habe ich eigentlich nicht gewollt. Und der Preis ist soooo furchtbar niedrig auch wieder nicht.

    Die schlechte Qualität mancher Komponenten erforderten die Anschaffung externer Geräte, die man sich beim Mac hätte sparen können. Etwa die teure Webcam, die beim Mac schon ab Werk gut ist. Das schlechte Trackpad machte eine externe Maus zwingend erforderlich. Darauf hätte man beim Mac zur Not verzichten können, wenn das Geld knapp ist, da dessen Trackpad superb ist. Die angeschaffte Maus ist trotz des Markennamens und des höheren Preises ziemlich schlecht und muss eigentlich auch bald ersetzt werden. Da hätte ich mir gleich die Magic Mouse kaufen können und hätte weniger Ärger gehabt.

    Am Ende habe ich nicht mal eine DVD mit dem Betriebssystem bekommen. Das ist einfach ein mieser Service. Sowas gehört zum Computer dazu. Von weiterer (nützlicher) Software wie iLife ganz zu schweigen.

    Der allgemeine Standard im PC-Markt hat mich erschreckt und alarmiert. Die günstigen Preise kommen nicht von ungefähr. Es wird einem jedenfalls nichts geschenkt. Die Kunden erwarten aber auch nichts.

    Es ist einfach öde. Wenn man durch die Läden geht, hat niemand ein Leuchten in den Augen. Sowas ist mit dem Ende der 8-Bit-Ära und dem Beginn der Windows-Ära einfach ausgestorben. Ich weiß noch, wie sich in den Kaufhäusern ganze Menschentrauben um den neusten Computer drängelten. Sowas findet man heute nur noch in den Apple-Stores.

    Ein gebrauchtes MacBook wäre der bessere Kauf gewesen.

    #2
    Recht hast Du!

    Kommentar


      #3
      Ich habe noch garnicht gelesen, musste aber erstmal ablachen, so wegen langer Text und so...aber jetzt zurück zum Text, in dem ich meine Erfahrungen, die ich gestern mit einem Packard Bell mit i5 Prozessor gemacht habe, vermute....

      ...und so ist es! Wie von Jörn prima beobachtet, machen sich die pc Kunden schon gar nichts mehr aus dem dargebotenen sondern freuen sich über einen vermeintlich niedrigeren Preis, die gute Mouse und das Keyboard wurden ja schon vor langem angeschafft und werden dann einfach an das neue drangestöpselt, brav neue Treiber installiert. Man kennt es ja nicht anders.

      Kein Wunder, das Macuser kreativer sind, denn sie fangen direkt an zu arbeiten! Kreative Leute wollen kreativ sein und nicht kreativ am pc schrauben!

      Autovergleich: Es wird ein Auto gekauft möglichst günstig und dann wird nochmal kräftig über die Jahre getuned was das Zeug hält. Und den Leuten die direkt gut fahren wollen, wird elitäres Verhalten vorgeworfen!

      Mir ist das mittlerweile echt egal und ich bin gar nicht in der Position mich zu verhalten, ich will nur einfach benutzen und fertisch!

      Wenn ich auf der Arbeit wieder den xp Rechner hochfahre und fast neun Stunden da dran rummachen muss, bin ich wenn ich nach Hause komme erstmal krank! Das Ding stürzt auch noch dauernd ab ohne mein zutun!

      Ich bin echt glücklich das iPad in der Mittachspause benutzen zu können!
      Ein Stück vom Himmel!

      Denkt nur nicht ich werde deshalb nicht verarscht...
      Zuletzt geändert von applelizer; 11.08.2010, 22:35.
      Bin hier zu finden: neckbreaker.de

      Kommentar


        #4
        Sehr schöner Bericht, der Leuten wie mir, die einfach (fast) nie mit Windows zu tun haben, vor Augen führt, was für ein wunderschönes und privilegiertes Leben wir Mac-User führen!

        Kommentar


          #5
          Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
          Übrigens habe ich am ersten Tag genau 49 Updates installiert.

          Da kannst du dich in zweilei Hinsicht sehr glücklich schätzen!
          1. Es sind NUR 49 Updates
          2. Die Updates haben das Betriebssystem nicht zerstört.


          Ich habe schon einige male Windows-PCs in meiner Family ichten müssen und es kam nicht selten vor, dass >100 Updates installieren musste.
          Ein guter Freund von mir hat mit Win 7 und einem Sicherheitsupdate sehr zu kämpfen. Jedesmal, wenn er dieses installiert, zerstört er damit sein Wind 7 und darf es neu installieren. Auch bei dem frisch installierten System tritt der gleiche Fehler auf.

          Aber ganz ehrlich, was will man erwarten, von einem Laptop, der weniger als 1000€ kostet? Ich habe es in der letzten Sendung bereits erwähnt. Ein anderer Freund hat sich für 800€ ein Acer gekauft und dort ist nach 2 oder 3 Wochen das Touchpad kaputt gegangen. (Un Jörn, bei Windows-Rechnern heißt das Gerät Touchpad, nicht Trackpad.)
          Sorry Jungs, aber es ist schon arg peinlich, was die PC-Welt da fabriziert... Ich habe noch ein nettes Beispiel:
          Besagter Freund mit dem 800€ Laptop hatte vorher einen Dell-Laptop aus einer der besseren Businessserien. Gekauft hat er es zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie ich mein Macbook Pro, Anfang 2007.
          Rein technisch waren die Geräte auf den ersten Blick gleichwertig, aber beim zweiten Blick stand der Mac bedeutend besser dar.

          Das Delllaptop ist im aufgeklappten Zustand dicker als mein zugeklapptes MBP.
          Der Akku vom MBP hielt ca. 1 - 1,5h länger.
          Nach einigen Monaten sah man bei dem Dell deutliche Abriebspuren, da wo die Handballen aufliegen.
          Der Dell ist bedeutend schwerer.

          Kommentar


            #6
            Ich habe jetzt den gesamten Text gelesen und stimme dir in allen Punkten zu!
            Genau die selben Erlebnisse habe ich mit Leuten gemacht, die "ich brauche einen billigen Laptop" gesagt haben und dann sich am Ende nur wundern, wieso nichts geht.

            Des weiteren darf ich seit 1,5 Wochen als Azubi jeden Tag 8 Stunden vor Windows XP sitzen, dann habe ich wenigstens etwas, auf was ich mich abends freuen kann!

            P.S.: Ich habe vor 1,5 Wochen 79 Updates für Windows XP installieren müssen, obwohl das aktuelle Service Pack installiert war. Wieso fasst man das nicht zusammen?
            iMac 27", 2.7GHz i5, 256GB SSD, 1TB HDD, 8GB RAM; MacBook Air, 1.8Ghz; Mac OS 10.10.0; iPhone 4s 16GB; iPad 2 32GB Wifi

            Kommentar


              #7
              sehr amüsant
              Ungeduscht, geduzt und ausgebuht

              Kommentar


                #8
                Warum man die Updates nicht zusammenfasst? Das würde doch die Versionsnummer viel zu schnell in die Höhe treiben ...

                Kommentar


                  #9
                  Rumänisch gibt es für OS X. Jedenfalls ist es bei mir mit drin.

                  Kommentar


                    #10
                    Ich bin ja immer am Zweifeln und hätte gerne Gewissheit:

                    Welche pc win7 Kombi ist zu einem MacBook gleichauf in der Qualität und Bedienbarkeit?
                    Bin hier zu finden: neckbreaker.de

                    Kommentar


                      #11
                      @ Daniel
                      Beweisscreenshot! Bei mir ist es auch nicht drin …

                      Kommentar


                        #12
                        Lieber Jörn,

                        die Story hätte von mir sein können, ich hoffe Du hast nichts dagegen wenn ich mal den 2. Teil schreibe. Ich hatte ein Asus X64JV-JX065V mit Intel Core i3

                        Das Gerät hat 3 oder 4 USB Ports und sogar schon USB 3.0 - Ich hätte jetzt eigentlich erwartet das Gerät hat 4 Ports mit USB3.0 - weit gefehlt - nur 1 Port ist USB 3.0 - alle anderen sind nur USB2.0

                        Die ganze Zusatzsoftware auf den Notebooks sind nur DEMOS und irgendwelche Spiele für Deppen! Grafisch teilweise auf dem Level des Gameboys.

                        Alles Werbung, die teuer verkauft wird. Also sind die Geräte alle mit Werbung gesponsort. Überall soll man irgendwas kaufen oder abonieren.

                        Wie Du schon erwähnt hast wird man aufgefordert eine Sicherung von Windows anzulegen. Ich dachte ich bin clever und lösche erst mal den ganzen Müll den ich nicht brauche und mache dann die Sicherung. Die Sicherung dauerte über 3 Stunden.

                        Nach 2 Tagen war die W-LAN Karte defekt - keine Verbindung mehr. Auch den Treiber neu installieren brachte nichts. Das Gerät musste umgetauscht werden

                        Zum Glück hatte ich ja das Backup vom System, wo ja Alles gesichert ist und meine ganzen Einstellung und Programme usw.

                        Also das neue Gerät ausgepackt und die Recover DVD´s eingespielt - 4 DVD´s die erst mal langwierig entpackt wurden und ein Riesen Tamtam.

                        Ca. 3 1/2 Stunden später war es soweit - fertig.

                        Das Gerät neu gestartet und ich denke mich knutscht ein Elch. Das Gerät ist wieder so, wie es ausgeliefert wurde. Der ganze Müll war wieder drauf!

                        Ich war froh, als ich das Gerät wieder aus dem Haus hatte.
                        MacBook 2,1GHz / MacMini 2,26GHz / MacBookPro 2,4GHz Core i5 15"Antiglare / TimeCapsule 2TB / Alle Mac´s mit 4GB-RAM und 500GB Festplatte

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                          #13
                          Im Prinzip richtig , aaaaaaaaber :
                          1. Bei einem Windows Hasser kann das nur in die Hose gehen , erst recht bei Dir.

                          2. Wer von Win Laptops keine Ahnung hat und bei Mediamarkt kauft ist selber schuld.
                          nach nur 2 min gefunden, (bei mehr Zeit find ich noch was besseres )
                          ein 13er und ein 15er
                          a)13er Toshiba Satellite U500-1GK (U500-115) für 620,-
                          10/100/1000 MBit/s Ethernet Gigabit LAN
                          Intel® WiFi Link 5100 Wireless LAN 802.11a/b/g/n
                          Bluetooth 2.1 + EDR

                          b)15er Fujitsu Lifebook A530 für 519,-
                          Gigabit LAN (10/100/1000 Mbit/s)
                          Wireless LAN 802.11 b/g/n
                          Bluetooth

                          bei mehr Zeit find ich noch was besseres

                          3. Und wer sich mit Win auskennt , der ist beim einrichten ganz relaxt und das ganze
                          geht dann auch locker von der Hand.

                          Fazit : Schuster bleib bei deinen Leisten

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                            #14
                            ganz t(r)oll lemuria....
                            Bin hier zu finden: neckbreaker.de

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                              #15
                              Wieso? Lemuria hat doch recht.

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