Es war eine gute durchgeführte sehenswerte Idee zuerst einen Rückblick-Beitrag zu bringen ("Steve Jobs: Apple war gierig — was davon ist heute noch wahr?").
Beim Folgebeitrag habe ich Jörg als Betriebswirtschaftler vermisst (Aktienkurs & Strategie):
1) Das ganze Drama des App Stores kommt aus der falsche Annahme, dass die große Zeit der Hardwareverkäufe zu Ende geht und Apple seinen zukünftigen Umsätze über Dienste erwirtschaften muss. Die großen Abo-Services wie TV+, Musik+, Arcade+, News+, Fitness+ sind sehr teuer, aber erbringen nicht den Gewinnbeitrag wie erhofft. Auch iCloud+ hat viele Abo's, auch hier muss ständig viel investiert werden um gegenüber anderen Anbietern hervorstehen zu (Speicher, Syncro-Geschwindigkeit und neue Dienste wie iCloud Private Relay).
2) Die Service-Sparte lebt überwiegend vom Google-Suchmaschinen-Default-Einstellung (10 Mill. pro Jahr Gewinn ohne Arbeit) und dem App Store (der seinen Umsatz überwiegend aus Abos zu Streaming besteht). Ebenso gibt es nennenswerte Umsätze aus den iTunes-Verkauf von Spielfilmen. Wenn die anderen Service-Sparten gut verdienen würden, dann könnte der App Store so betrieben werden wie früher (als eine schwarze Null mit kleinen Gewinnaufschlag).
3) Ja die Service-Sparte ist mit 53 Mill. die zweitgrößte Sparte nach dem iPhone-Verkäufen, aber es ist ein Scheinriese, weil alle Unterkategorien von Service werden nur als eine Summe dargestellt. Wenn nach der gleichen Logik alle Hardware-Verkäufe in als eine Säule dargestellt werden würde, so wäre der Abstand zur Service-Sparte riesengross.
4) Die Service-Sparte wurde von Tim Cook ins Schaufenster gestellt um der Börse eine Wachstumstory aufzuzeigen für die vielen Jahre zwischen den ganz großen neuen Produktkategorien. Jetzt wird immer offensichtlicher, dass es sich um die Service-Sparte um einen Scheinriesen handelt, weil da viele Service enthalten sind die ständig große Investitionen erfordern, aber der Preis im Wettbewerb steht (bspw. TV+ oder Musik+).
5) Beim App Store führt Apple ein Rückzugsgefecht. Ich finde es Schade, dass im Beitrag nicht diskutiert wurde, warum Apple so eine Art von Rückzugsgefecht durchführt, wo Apple sonst peinlich genau immer darauf aufpasst, immer mit guten Nachrichten in der Presse zu stehen. Ich sehe als einzigen Grund für dieses Apple unübliche Rückzugsgefecht die Börse: Der Scheinriese Service muss weiter für die Börse leuchten. Insbesondere der App Store soll noch leuchten, obwohl sein Produktlebenszyklus die hinteren Phasen erreicht hat. Anhand von Facebook ist ersichtlich, wie eine Aktienbörse eine Aktie massiv abstraft, sobald die zukünftige Aussicht auf Wachstum aufhört, obwohl die Quartalszahlen weiterhin Spitze sind gegenüber vielen Branchen. Früher hatte Steve Jobs recht mit dem Satz, dass die Bilanz einer guten Produktpolitik folgt und dieses langsame Wachstum reichte damals der Börse.
(6) Ich finde es überraschend, dass Apple diesmal keine gute Lösung gefunden hat wie früher solche Zielkonflikte zu vermeiden. Auf Dauer wird es für die Marke Apple gefährlich, wenn die Logik der Börse überhand nimmt und Apple keine Wege findet die Logik der Börse mit guter Produktpolitik zu erfüllen.
Irgendwann muss Apple eine Lösung für den Scheinriesen Service-Sparte finden, weil ansonsten reißt es das gesamte Image von Apple in den Abgrund. Schon heute fühlen sich viele Benutzer nicht mehr so wohl auf der Apple-Plattform, weil in guten vertrauten Software-Apps wie Musik, TV und Systemeinstellungen sich prominent ein "Abo-Dienst" in den Vordergrund "drückt". Wer Apple Musik, TV+ oder iCloud im Abo hat bemerkt es nicht, aber wenn ich mal bei Bekannten ein iPhone anschaue, wo diese Abos nicht bestehen, dann sieht die Welt nicht mehr so schön zurückhaltend aus wie früher bei Apple. Der App Store ist der Anfang, die anderen Service-Produkte rücken danach in den Fokus.
Beim Folgebeitrag habe ich Jörg als Betriebswirtschaftler vermisst (Aktienkurs & Strategie):
1) Das ganze Drama des App Stores kommt aus der falsche Annahme, dass die große Zeit der Hardwareverkäufe zu Ende geht und Apple seinen zukünftigen Umsätze über Dienste erwirtschaften muss. Die großen Abo-Services wie TV+, Musik+, Arcade+, News+, Fitness+ sind sehr teuer, aber erbringen nicht den Gewinnbeitrag wie erhofft. Auch iCloud+ hat viele Abo's, auch hier muss ständig viel investiert werden um gegenüber anderen Anbietern hervorstehen zu (Speicher, Syncro-Geschwindigkeit und neue Dienste wie iCloud Private Relay).
2) Die Service-Sparte lebt überwiegend vom Google-Suchmaschinen-Default-Einstellung (10 Mill. pro Jahr Gewinn ohne Arbeit) und dem App Store (der seinen Umsatz überwiegend aus Abos zu Streaming besteht). Ebenso gibt es nennenswerte Umsätze aus den iTunes-Verkauf von Spielfilmen. Wenn die anderen Service-Sparten gut verdienen würden, dann könnte der App Store so betrieben werden wie früher (als eine schwarze Null mit kleinen Gewinnaufschlag).
3) Ja die Service-Sparte ist mit 53 Mill. die zweitgrößte Sparte nach dem iPhone-Verkäufen, aber es ist ein Scheinriese, weil alle Unterkategorien von Service werden nur als eine Summe dargestellt. Wenn nach der gleichen Logik alle Hardware-Verkäufe in als eine Säule dargestellt werden würde, so wäre der Abstand zur Service-Sparte riesengross.
4) Die Service-Sparte wurde von Tim Cook ins Schaufenster gestellt um der Börse eine Wachstumstory aufzuzeigen für die vielen Jahre zwischen den ganz großen neuen Produktkategorien. Jetzt wird immer offensichtlicher, dass es sich um die Service-Sparte um einen Scheinriesen handelt, weil da viele Service enthalten sind die ständig große Investitionen erfordern, aber der Preis im Wettbewerb steht (bspw. TV+ oder Musik+).
5) Beim App Store führt Apple ein Rückzugsgefecht. Ich finde es Schade, dass im Beitrag nicht diskutiert wurde, warum Apple so eine Art von Rückzugsgefecht durchführt, wo Apple sonst peinlich genau immer darauf aufpasst, immer mit guten Nachrichten in der Presse zu stehen. Ich sehe als einzigen Grund für dieses Apple unübliche Rückzugsgefecht die Börse: Der Scheinriese Service muss weiter für die Börse leuchten. Insbesondere der App Store soll noch leuchten, obwohl sein Produktlebenszyklus die hinteren Phasen erreicht hat. Anhand von Facebook ist ersichtlich, wie eine Aktienbörse eine Aktie massiv abstraft, sobald die zukünftige Aussicht auf Wachstum aufhört, obwohl die Quartalszahlen weiterhin Spitze sind gegenüber vielen Branchen. Früher hatte Steve Jobs recht mit dem Satz, dass die Bilanz einer guten Produktpolitik folgt und dieses langsame Wachstum reichte damals der Börse.
(6) Ich finde es überraschend, dass Apple diesmal keine gute Lösung gefunden hat wie früher solche Zielkonflikte zu vermeiden. Auf Dauer wird es für die Marke Apple gefährlich, wenn die Logik der Börse überhand nimmt und Apple keine Wege findet die Logik der Börse mit guter Produktpolitik zu erfüllen.
Irgendwann muss Apple eine Lösung für den Scheinriesen Service-Sparte finden, weil ansonsten reißt es das gesamte Image von Apple in den Abgrund. Schon heute fühlen sich viele Benutzer nicht mehr so wohl auf der Apple-Plattform, weil in guten vertrauten Software-Apps wie Musik, TV und Systemeinstellungen sich prominent ein "Abo-Dienst" in den Vordergrund "drückt". Wer Apple Musik, TV+ oder iCloud im Abo hat bemerkt es nicht, aber wenn ich mal bei Bekannten ein iPhone anschaue, wo diese Abos nicht bestehen, dann sieht die Welt nicht mehr so schön zurückhaltend aus wie früher bei Apple. Der App Store ist der Anfang, die anderen Service-Produkte rücken danach in den Fokus.
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