Wie viele von Euch bin ich sehr begeistert von den Neuerungen, die auf der WWDC-Keynote angekündigt wurden. Ich kann mich nicht erinnern, dass Apple je zu so einem Rundumschlag ausholte, der quasi alle Kritikpunkte auf einmal ausgeräumt hat. Nachdem softwareseitig nun geliefert wurde, können wir uns auf einen spannenden Hardware-Herbst freuen. Wobei...
Irgendwie würde ich mir wünschen, dass Apple zumindest einen Service nochmals genauer beleuchtet, der auf der Keynote keine Erwähnung fand: Musik.
Was könnte dafür sprechen, dass Apple im Herbst Musik in den Fokus rücken könnte?
Musik ist eigentlich die einzige Baustelle, die ich softwareseitig gerne noch behoben hätte. Dann hätte iOS alle alten Zöpfe abgeschnitten und wäre endgültig im Hier und Jetzt angekommen.
Irgendwie würde ich mir wünschen, dass Apple zumindest einen Service nochmals genauer beleuchtet, der auf der Keynote keine Erwähnung fand: Musik.
Was könnte dafür sprechen, dass Apple im Herbst Musik in den Fokus rücken könnte?
- Tradition: Der Herbst war traditionell für die iPod-Keynote reserviert, bevor dieser bedeutungslos wurde - stets eingeleitet mit dem Satz "We love music".
- Der Beats-Deal: Klar, ist gerade erst in trockenen Tüchern, aber Jimmy Iovine wurde im Interview mit Walt Mossberg nicht müde zu betonen, wie eng der Kontakt mit Apple seit einem Jahrzehnt schon ist. Eventuell musste der Deal mit Beats erst über die Bühne gehen, bevor entsprechende Neuerungen angekündigt werden können? Aus rechtlichen Gründen? Die aber still und heimlich schon seit Jahren in Arbeit sind?
- Das veränderte Yosemite-Music-Icon: Auf sämtlichen offiziellen Screenshots von Apple ist das Music-Icon (ich sage bewusst nicht iTunes-Icon) rot - inspiriert vom iOS-Gegenstück. iTunes aber sieht in den zahlreichen Hands-On-Videos bislang noch unverändert aus. Eventuell wird iTunes ja ebenso das zeitliche segnen wie iPhoto und ersetzt durch eine schlanke Player-Only-App. Natürlich perfekt verzahnt mit iCloud.
Wenn schon iPhoto so ein bisschen wie ein Relikt aus längst vergangenen "Digital-Hub-Tagen" wirkt, so ist iTunes inzwischen ein Dinosaurier. Ein aufgeblähter, träger, völlig überalterter und überfeatureter Koloss. Und der schlechte Ruf der App färbt auch auf die Marke "iTunes" ab. - "iTunes in the cloud" war eine tolle Neuerung. Ich freue mich fast täglich daran. Allerdings ist die Bedienung der Music-App bei bestimmten Szenarien extrem nervig. Beispiel: Ich habe eine längere Autofahrt vor mir und lade mir fünf Alben in den lokalen Speicher. Ich muss ja mein Datenvolumen schonen. Hierzu muss ich in die Einstellungen, um "alle Titel anzeigen" zu aktivieren. Nach dem Download zurück in die Einstellungen, um die Option wieder zu deaktivieren. Irgendwann will ich diese Alben wieder löschen. Das geht händisch nur extrem umständlich. Alternativ lässt sich in den Einstellungen unter Allgemein > Benutzung nach gefühlten zwei Minuten die gesamte Musik auf einmal löschen. Das ist nicht intuitiv, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Eddy Cue sich persönlich damit zufrieden gibt.
- Die Mannen von Hair Force One haben gezeigt, dass sie mehr als bereit sind, mit Jobs' Paradigmen zu brechen (> iCloud Drive). Als nächstes fällt der Grundsatz, man werde nie Streaming anbieten, weil die Kunden dies nicht wünschten. Auch in dieser Richtung könnte es eine Ankündigung geben.
Musik ist eigentlich die einzige Baustelle, die ich softwareseitig gerne noch behoben hätte. Dann hätte iOS alle alten Zöpfe abgeschnitten und wäre endgültig im Hier und Jetzt angekommen.
Kommentar